Herrenmoral und Sklavenmoral
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Herrenmoral und Sklavenmoral
Im 260. Stück seiner Abhandlung »Jenseits von Gut und Böse« schreibt
Friedrich Nietzsche (1844-1900), dass sich ihm zwei »Grundtypen« von Moral mit einem signifikanten »Grundunterschied« gezeigt hätten: »Es gibt eine Herrenmoral und eine Sklavenmoral«. Die »Herrenmoral« geht aus der Selbstbejahung und dem
Selbstbewusstsein der Angehörigen der Herrenschicht hervor. »Verachtet wird der Feige, der Ängstliche, der Kleinliche, der an die enge Nützlichkeit Denkende.« Im
Gegensatz dazu steht die »Sklavenmoral«, deren
Träger die zur Tat unfähigen Menschen sind, die ihre
Identität durch die bloß negierende
Reaktion auf die Reize der
Außenwelt zu finden suchen. Für Nietzsche ist aber die wirkliche
Freiheit des Einzelnen nur dadurch zu erreichen, dass Moral einzig und allein nach ihrem Wert für das Leben zu beurteilen ist. »Herrenmoral« ist daher das, was das
Handeln des »Übermenschen« bestimmt, »Sklavenmoral« hingegen ist die Moralvorstellung der nach Nietzsche abzulehnenden und abzulösenden christlich-jüdischen abendländischen Wertvorstellungen.
Universal-Lexikon.
2012.
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